Babyzeit – Eltern-Lernzeit

Babyernährung – eine Herausforderung für Herz und Verstand

Was Babys unmittelbar beeinflusst und was auch über ihr Wohl und Weh entscheidet ist die (innere) Haltung der Eltern u.a. zu Ernährungsthemen. In folgenden Text findest Du viel Information über meine Motive und Ansätze, Denkweisen. Ich vertrete die Bedürfnisse von Kindern in punkto Ernährung und versuche aus ihrer Sicht, aus ihre Lage,  viele Dinge aufzuzeigen.

Liebe Eltern, liebe Interessierte,

die Babyzeit ist die Zeit des Kennenlernens, der großen Freude über das Kind, aber auch die Zeit vieler Fragen, mancher Ängste und Sorgen und oft der Verwirrung. Es wird viel Erfahrungsaustausch innerhalb der Familie und unter Eltern, auch über das Internet, gepflegt. Hebammen, Ärzte, Kursleiterinnen geben ihre Empfehlungen die häufig gegensätzlich sind und am Ende bleibt ein großes Fragezeichen und ein „blödes“ Bauchgefühl ob der gelesenen und gehörten Informationsflut.

Ich möchte mit meinen Ausführungen auf babyernaehrung.de die Intuition (das Gefühl) und den Verstand bedienen. Der  Verstand braucht Zusammenhänge um seine Erkenntnisse zu gewinnen und die anstehenden Entscheidungen zu tragen. Ein gutes fundiertes Wissen über die großen Zusammenhänge von gesunder  Entwicklung und optimaler Ernährung ist eine Voraussetzung um sicher seine persönlichen Entscheidungen zu treffen. Deshalb steht die gesunde Entwicklung und die natürlichen Bedürfnisse immer wieder im Mittelpunkt meiner Ausführungen in den einzelnen Rubriken.

Die Intuition, das Bauchgefühl bezogen auf die Kommunikation und Interaktion mit dem eigenen Kind möchte ich ebenfalls unterstützen durch konkrete Hinweise und Erläuterungen. Um seiner Intuition sicher folgen zu können braucht es Vertrauen in die eigene Wahrnehmung und Vertrauen dass alles was geschieht seinen guten Grund hat.

Jede Mutter bringt die natürliche Fähigkeit mit, zu spüren ob es dem Baby gut geht. Was das Baby braucht. Väter entwickeln ebenfalls ein gutes Bauchgefühl, es ist einfach wichtig dass sie sich von Anfang an trauen mit ihrem Kind umzugehen und die Verantwortung mitzutragen.

Wie sieht es häufig im täglichen Erleben aus?

Leider wird das sogenannte Bauchgefühl sehr häufig von den Mitmenschen wenig ernst genommen. Wenn z.B. eine stillende Mutter oder der Vater äußert, dass sie/er das Gefühl habe, dass ihr Kind nicht richtig satt wird, ergießt sich meistens ein Schwall von Erklärungen, Belehrungen und vielfach auch bedrohlich wirkenden Argumenten, die zum Beweis angeführt werden dass das doch gar nicht sein könne. „Denn ein Stillkind, dass nur gestillt wird, hat immer genug Milch.“ Und überhaupt ist eine Stillmutter, die meint ihr Kind wird nicht satt, nur von der „bösen“ Industrie angestachelt die es ihr einreden möchte. Oder der Vater ist eifersüchtig … So wird das Bauchgefühl der stillenden Mutter, die sehr wohl erkannt hat dass ihr Baby noch mehr Hunger hat als derzeit bedient werden kann, torpediert.
Die Angst etwas falsch zu machen, die Angst vor Allergien, und sogar die Angst „schief angeschaut zu werden“ wenn man sein Kind (nach Bauchgefühl) zusätzlich mit Flasche oder Brei füttert bevor es die „magischen“ 6 Monate erreicht hat dominieren das Leben vieler Eltern und ihres Kindes.

Es sind meistens die gleichen Menschen (auch Fachleute) die darauf beharren einerseits 6 Monate voll stillen oder HA ernähren zu müssen und andererseits dem natürlichen Verlauf und der Intuition zu vertrauen. Hier steckt der Widerspruch.
Dogmatische Zeitvorgaben und damit Gleichmachung aller Babys und Lebensabschnitte erlauben nicht individuelle Bedürfnisse zu erkennen, geschweige sie zu berücksichtigen. Entsprechende Empfehlungen gehen soweit, dass Eltern glauben sie dürfen ihrem Baby nichts anderes als Milch in den ersten 6 Monaten anbieten weil die Kinder (angeblich) nichts anderes verdauen können. Ein kleiner Blick zurück in unsere eigene Kindheit würde genügen um festzustellen, hey, ich lebe noch! Trotzdem meine Mutter mir  Brei mit 4 Monaten gelöffelt hat. Oder obwohl ich ein Flaschenkind war.

Bereits in der Schwangerschaft geht es schon los …..

Es wird mit angstvollen Themen  und Gefahrenquellen argumentiert. Beginnend in der Schwangerschaft folgt, der ersten großen Freude ob des Einzugs eines Kindes, die Ernüchterung. Viele Untersuchungen muss die gewissenhafte, werdende Mutter über sich ergehen lassen um immer wieder die Bestätigung zu bekommen dass auch alles normal ist. Die Ängste zwischen den Terminen die ausgestanden werden um auf ein Untersuchungsergebnis zu warten, die gebremste Vorfreude – es könnte ja noch was sein …. lassen bei vielen Müttern und Vätern das natürliche Vertrauen in Körper und Natur verschwinden um sich ganz auf Untersuchungsergebnisse zu konzentrieren. So werden selbst Ultraschalluntersuchungen am Ende zu einer Freudenquelle weil Mutter und Vater dann sehen können dass es dem Kind gut geht. Wo ist das Gefühl dafür geblieben, das innere Wissen, einfach zu Wissen „meinem ungeborenen Kind geht es gut“?

Es folgt die Geburt, es folgt (meistens) das Natürlichste der Welt das Stillen. Stilisiert zum Akt der Aufopferung. Denn die heutigen Argumente des Stillens reichen von die beste Allergievorsorge – Du Mutter bist dafür verantwortlich dass das zu klappen hat und überhaupt setze nicht die Gesundheit, den Immunschutz deines Kindes auf das Spiel, zu „billigste“ Ernährung was man alles sparen kann.

Soviel Druck, soviel schlechtes Gewissen, soviel Verpflichtung, soviel Verantwortung, soviel Angst. Die Herausforderung, dem Anspruch gerecht zu werden. Stillen wird zum Leistungssport über eine Distanz von 6 Monaten und dann nochmal mindestens bis zum 1. Geburtstag besser bis zum 2. „Auf die Plätze fertig, los ……. “

Bevor viele Mütter für sich die Chance bekommen zu erkennen, dass Stillen wundervoll ist, haben sie völlig frustriert (selbstverständlich mit schlechtem Gewissen) bei der 1. oder 2. Hürde die Bahn verlassen. Sie wollen sich diesem Druck nicht mehr aussetzen. „Ich kann nicht mehr ….“ sagen sie. Und sie haben mein volles Verständnis!

Ein Leben in Angst oder doch lieber im Vertrauen.

Angst begräbt das Vertrauen.
Mit der Angst der Leute werden nicht nur die besten Geschäfte gemacht, sondern auch ganz massiv (un)bewusst manipuliert. Stillgruppen werfen der Nahrungsindustrie seit Jahrzehnten vor die Mütter vom Stillen abhalten zu wollen. Dabei produzieren sie selbst angstmachende und druckvolle Argumentationen für das Stillen auf Kosten von Müttern die nicht Stillen.
Ich gebe zu bedenken, dass Eltern und Fachleute (aus der medizinischen und stillfreundlichen Riege) mit der Angst vor Allergien und Krankheiten, offenen und versteckten Vorwürfe gegen Flaschenmütter, Tabuisierung des Wortes „Hunger“ bei einem Stillkind, sich der subtilsten Form der Manipulation bedienen. Die sie dann Aufklärung über Stillen nennen. Sie spielen mit der Angst der Mutter, des Vaters. Sie dogmatisieren wenn sie an fixen Zeitpunkten wie „mindestens 6 Monate voll stillen“ festhalten und Argumente hinterher schieben „sonst förderst Du die Allergiegefahr“ (was wissenschaftlich nicht haltbar ist).

Regelmäßig erhalte ich Mails von Flaschenmüttern die ihre Erleichterung kundtun endlich einmal nicht „in die Ecke gestellt worden zu sein“ beim lesen der Informationen auf meinen Seiten. Der Druck auf diese Mütter ist unglaublich groß und teilweise richtig grausam. Vor allem wenn die Flaschenentscheidung nicht freiwillig, sondern aus gesundheitlichen Gründen getroffen wurde.
Flaschenmütter leiden unter den Aussagen zum Stillen, welches sie – aus welchem Grund auch immer – nicht können, wollen oder dürfen. Sie fühlen sich wie Mütter 2. Wahl und stehen unter permanentem Rechtfertigungsdruck. Das ist traurig und weder für die Frauen noch für die Babys gut.

Im Gegensatz dazu gibt es natürlich auch farbige Werbebroschüren die den Eltern suggerieren dass bestimmte Babybreie unbedingt zu bestimmten Zeitpunkten gekostet oder gefüttert werden müssen. Dass ab einem bestimmten Zeitpunkt es „unmöglich ist“ ein Baby weiterhin ausschließlich zu stillen oder mit der Flasche zu ernähren. Auch diese „Schriften“ und Meinungen gehören streng hinterfragt und alles was dogmatisch und/oder belehrend wirkt sollte grundsätzlich einmal mehr durchdacht und überprüft werden. Glaube nicht alles was Du liest oder hörst. Und was dir Angst macht tötet dein Bauchgefühl und verwirrt deinen Verstand. „Ich kann vor lauter Angst nicht mehr klar denken und weiß nicht was ich tun soll …..“ in dieser Form erreichen mich oft Mails.

Vertrauen ist die beste Basis für alles Tun.
Bist Du im Vertrauen, traust du dir, deinem Gefühl, deinem Verstand, dann weißt Du warum Du etwas tust und dass es das Beste ist. Vertrauen macht ein gutes Gefühl. Es fühlt sich rund und sicher an. Vertrauen ist eine wichtige Basis für das Leben die es zu erfahren gilt. Vertrauen kann man nicht lernen, sondern muss erfahren, erlebt werden. Vertrauen haben die Kinder in uns Eltern wenn sie geboren werden. Wir stillen ihren Hunger, gleich ob mit Brust oder Flasche, wir stillen ihr Bedürfnis nach Nähe, gleich ob Mama oder Papa, wir wenden uns ihnen zu und erfühlen und erfüllen ihr Bedürfnis. Dafür braucht es eigenes Vertrauen. Selbstvertrauen. Ich bin gut wie ich bin und gebe mein Bestes.

Vertrauen ist Liebe. Liebe ist (auch) Handeln nach Intuition. Nicht nach Kalender oder Uhrzeit. Das Beste zu wollen für sein Baby ist das was alle Eltern eint.

Auch Eltern die sich an dogmatischen Vorgaben orientieren tun dies in aller Regel weil sie für ihr Kind das Beste wollen. Dazu gehört auch dass ihr Kind gestillt oder mit HA-Nahrung ernährt wird, dass Uhrzeiten streng eingehalten werden uvm.
Es sind oft die sehr gewissenhaften Eltern, die selbst einen Leidensdruck durch z.B. Allergien oder Übergewicht erfahren haben, die sich an scheinbar sicherer Datenlage festhalten. Der Wunsch nach hoher Sicherheit und Angst vor diskutierten Folgeerkrankungen lässt Eltern sehr oft aus dem Bauchgefühl in die komplette Verstandesebene gehen. Weil hier ganz unbewusst und schleichend die Ängste der Eltern über diverse Empfehlung angesprochen werden, ist ihre Lage manchmal richtig verzweifelt. Sie halten an Papieraussagen fest und spüren gleichzeitig die Unzufriedenheit ihres Kindes. Der Kopf schreit nach Sicherheit, das ist oft der (eingeschränkte)  Ernährungsplan und die Intuition möchte dem Kind am liebsten den alles anders anbieten. Weg von diesen Regeln …… Diese innere Zerrissenheit und auch die Unsicherheit übertragen sich selbstverständlich auf das Kind. Wer unsicher oder ängstlich ist, strahlt kein Vertrauen, keine Sicherheit aus. Das spüren die kleinste Babys schon und quittieren es gerne und oft mit unstillbarem Schreien. Umso wichtiger ist es, Vertrauen in die eigenen Intuition und Fähigkeit zu erlangen. Dazu dienen gute Informationen und das Wissen um Bedürfniszeichen die Babys senden.

Stillen ist toll, aber bitte ganz nach Bedarf!

Werde ich darauf angesprochen „aber die WHO empfiehlt doch 6 Monate voll stillen“ ist und bleibt meine Antwort. Das kann die WHO gerne empfehlen. Und es spricht (aus meiner Sicht) bei einem satten, wohlgenährten, nicht an Beikost interessiertem Baby nichts dagegen. Die WHO ist eine Intuition. Diese Empfehlung ist menschgemacht. Das Baby vor mir, das mir anvertraut ist, mit seinem individuellen Bedürfnis, ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Es besteht aus Fleisch und Blut, aus Körper, Geist und Seele und nicht aus Papier. Entstanden aus dem Akt der Liebe nicht aus einem Aktenordner. Es ist ein Individuum, ein Geschenk, ein Wunder. Kein Mensch, tausende Kilometer entfernt von mir, kann MIR sagen was für mein Kind das Richtige ist. Es ist eine Empfehlung – mehr nicht. Jede Mutter, jeder Vater sollte sich seiner Eigenständigkeit, seiner Meinungsfreiheit und seiner Entscheidungsfreiheit selbst bewusst sein. Soviel zum Thema Selbstverantwortung und Empfehlungen der WHO.

Das Ziel meiner Arbeit!

Mit meiner Arbeit möchte ich allen Eltern, egal für welche Ersternährung sie sich entschieden haben, fundiertes Grundwissen vermitteln und auf individuelle, vom Kind gesandte Zeichen aufmerksam machen. Jedes Baby sagt ganz genau was es will und was es braucht. Eltern lernt, aus Liebe, was Euch Eure Kinder wirklich zu sagen haben. Eure Kinder kennen weder die Uhr, noch den Kalender. Sie sind ganz im Hier und Jetzt. Und nur der Moment zählt. Schenkt ihnen jeden Tage Fülle. Liebe, Vertrauen, sättigende Nahrung.

Vertraut auf Euch und Eure Intuition. Seit kritisch bei allem was Euch an festen Vorgaben vermittelt werden soll. Euer Kind ist individuell, wundervoll und einzigartig. Deshalb hat es ein Recht auf die Befriedigung seiner persönlichen Bedürfnisse.