Anfangsmilch Pre – 1 – HA

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Anfangsmilch, darunter versteht man, die Nahrungen gekennzeichnet mit einem PRE oder einer 1 – sowie für allergiegefährdete Säuglinge die Pre HA oder HA 1. Anfangsmilch kann nach Bedarf gefüttert werden. So oft und so viel ein Baby mag.

HA Pre-Nahrung / Pre-Milch

Ich empfehle Pre von Geburt an wenn Muttermilch nicht ausreicht oder generell nicht gestillt wird. Pre ist dünnflüssig wie Muttermilch.

HA-Pre wenn die Eltern oder ein Geschwisterkind Allergiker ist und Muttermilch nicht (ausreichend) zur Verfügung steht. HA-Pre ist ebenfalls dünnflüssig wie Muttermilch.

Pre und HA Pre ist immer richtig wenn ein Baby

  • noch sehr jung ist,
  • zugefüttert werden muss wegen Milchmangel der Mutter,
  • solange es satt und zufrieden nach der getrunkenen Mahlzeit wirkt
  • bei niedrigen bis normalen Gewichtszunahmen bis 200 g die Woche
  • kann (theoretisch) bis Ende des Flaschenalters gefüttert werden
  • wird nach Bedarf, ad libitum, gefüttert
  • ein Teesaugerloch ist ideal
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Anfangsmilch 1 und HA-1 empfehle ich wenn

  • ein Baby pro Woche 200 g Gewichtszunahme regelmäßig überschreitet und zu einer hohen Gewichtsentwicklung tendiert
  • ab und zu von Geburt an wenn Babys mit einem sehr hohen Geburtsgewicht auf die Welt kommen
  • bei Unruhe nach einer Pre-Nahrung wegen mangelndem Sättigungsgefühl
  • immer dann wenn ein kräftiges Stillbaby zusätzlich Fläschchen braucht
  • kann bis zum Ende des Flaschenalters verwendet werden
  • soll und kann nach Bedarf wie Muttermilch gefüttert werden
  • eine Milchsaugerlochung wird verwendet

Der Begriff Anfangsmilch ist Europaweit eingeführt und damit sind die Nahrungen gemeint, welche ein Baby in den ersten 4 – 6 Monaten ausschließlich als Nahrungen bekommen kann  Das heißt, sie sind am goldenen Standard  Muttermilch orientiert, und es braucht keine zusätzliche Beikost als Vitaminzufuhr oder ähnliches. Anfangsnahrungen können bis zum Ende des Flaschenalters gefüttert werden.

Häufig werden sie auch „künstliche Babynahrung“, künstliche Säuglingsmilch oder „künstlicher Muttermilchersatz“ genannt. Diese Beschreibungen finde ich persönlich unpassend – denn mit einer Kunstmilch haben diese hochwertigen Produkte nichts zu tun.  Babynahrung wird aus gut kontrollierten, natürlichen Rohstoffen hergestellt und in der Zusammensetzung der Muttermilch angepasst. Dabei unterliegen sie strengen Richtlinien und Kontrollen. Die Firmen dürfen nicht tun und lassen was sie wollen. Dennoch gibt es Standard-Nahrungen – laut Gesetz und Premium-Nahrungen, welche der Muttermilch noch ein Stück näher angepasst sind.

Wie der Begriff „Milch“ schon sagt, wird die Anfangsmilch aus Bestandteilen der Kuhmilch zusammengesetzt. Wenn ein Soja-Isolat der Ausgangsrohstoff ist, spricht man von Anfangsnahrung . Hierzu gibt es  Infos unter Spezialnahrungen.

Sollte ein Elternteil oder ein Geschwisterkind allergisch sein, wird empfohlen (falls nicht gestillt werden kann! in den ersten 4 – 6 Monaten den Säugling mit einer hypoallergenen Anfangsnahrung zu ernähren. Siehe Allergieprophylaxe!

Gute Anfangsnahrungen enthalten:

  • LCP Fette -> nähere Infos nächste Seite (sehr viele Anfangsnahrungen sind mittlerweile damit angereichert)
  • Prebiotische Ballaststoffe GOS/FOS (Milupa Nahrungen)

Patentierte prebiotische Ballaststoffe GOS / FOS

eine Zutat in Babynahrungen (Aptamil und Milumil) die einen extra Hinweis meinerseits verdient. Durch intensive Muttermilchforschung (Milupa) gelang es mehr Wissen über die Inhaltsstoffe und deren Auswirkung auf das Gedeihen und die Gesundheit von Babys zu erlangen.

Die prebiotischen Ballaststoffe GOS/FOS werden den Nahrungen zugesetzt, in gleicher Menge wie sie in Muttermilch natürlicherweise enthalten sind. Ihre Wirkungsweise ist daher auch vergleichbar.

Sowohl Muttermilch als auch die Nahrungen Aptamil und Milumil fördern eine gesunde, vielfältige Bifidusbakterienflora im Darm des Kindes. Der Darm, welcher ungefähr die Größe eines Fußballfeldes hat, ist durch die Bifidusflora sehr gut geschützt. Dank gut zusammengesetzter Bifidusbakterienflora, so Studienergebnisse, kommt es zu folgenden Vorteilen bei gestillten oder mit patentierten prebiotischen Ballaststoffen angereicherte Säuglingsnahrungen ernährten Säuglingen (zitiert aus Pressemitteilung des Unternehmens Milupa)

  • 50 % Reduktion von schweren Infektionen (Atemwegserkrankungen und Magen-Darm-Infekte)
  • 50 % Reduktion von allergischen Hauterkrankungen (auch bei allergiegefährdeten Säuglingen)
  • Muttermilch ähnlicher, matschig weicher Stuhlgang —> löst auch bestehende Verstopfungen bei Säuglingen
  • stärkt insgesamt das Immunsystem von Säuglingen und Kleinkindern

LCP

Diese LCP´s (oder LC-PUFA) haben wichtige Funktionen für die Entwicklung von Gehirn, Nervensystem und Sehvermögen. Erhalten Säuglinge in den ersten Lebensmonaten keine LCP über die Nahrung tritt eine LCP-Verarmung in den Blutfetten ein. Erhalten die Säuglinge eine LCP haltige Milchnahrung sind die LCP Spiegel wie bei gestillten Säuglingen.

Die richtigen Sauger

sind entscheidend für ein gutes Trinkverhalten von kleinen Säuglingen. Brustähnliche Sauger, mit passenden Lochgrößen auch für Muttermilch oder Pre-Nahrungen gibt es von NUK FIRST CHOICE.

LCP – nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wichtige Zutat für die Anfangsnahrung! LCP ist ein besonderer Bestandteil der Muttermilch. Es handelt sich dabei um langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäure. Diese spezielle Fettsäure wird mittlerweile einigen wenigen Nahrungen zugesetzt. Bei Frühgeborenennahrungen ist es bereits zum Standard geworden.

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Dezember 2003

Prebiotische Ballaststoffe jetzt auch in Anfangsnahrungen

Prebiotische Kohlenhydrate (Oligosaccharide) sind unverdaulich, also Ballaststoffe, und stellen das „Futter“ dar um die im Darm vorhandenen Bifidusbakterien zu „füttern“.

Ist der Darm mit guten Bifidusbakterien besiedelt, haben „schlechte“ also krankmachende Bakterien kaum eine Chance den Darm anzugreifen. Das weiß man von gestillten Kindern. Muttermilchbabys haben natürlicherweise eine sehr gut ausgebildete Bifidusbakterienflora – und die Muttermilch selbst sorgt dafür dass diese Darmflora erhalten bleibt. Muttermilch enthält Oligosaccharide – die man auch als prebiotische Kohlenhydrate bezeichnen kann.

Prebiotik: Der Muttermilch nach gebaute Kohlenhydratstruktur damit der Säugling seine vielschichtige,  bifidogene Darmflora versorgen kann. Hilfe zur Selbsthilfe – gemäß dem Vorbild Muttermilch.

Probiotik: Der Zusatz von bestimmten bifidogenen Bazillen, welche der Babynahrung zugesetzt werden, den Magen-Darm-Trakt passieren und dort eine einseitige Bifidusflora fördern.

Vorteile von Babys welche eine ausgewogene Bifidusbakterienflora im Darm haben:

  • Die Darmschleimhaut ist besser geschützt vor dem Eindringen von krankmachenden (pathogenen) Keimen.
  • Ein verbesserter Immunschutz resultiert daraus.
  • Der Stuhl bekommt eine weiche, matschige Konsistenz – vergleichbar mit Muttermilchstuhl.
  • Dem Vorhandensein von einer ausgewogenen Bifidusbakterienflora im Darm wird ein Allergieschutz zugesprochen. Das wird derzeit intensiv erforscht.

Der Hersteller Milupa hat sich international über die Muttermilchforschung einen guten Namen gemacht.  LCP und Oligosaccharide , zwei sehr wichtige Muttermilchbestandteile die sich auf Entwicklung und gesunde Darmflora und damit dem Immunsystem des Babys auswirken, standen in den letzten Jahren im Mittelpunkt der Forschung. Auch wenn Muttermilch einmalig bleibt in der Zusammensetzung und noch viele Geheimnisse hat … . so finde ich es dennoch wichtig, dass Flaschenkindern soweit wie möglich muttermilchähnliche Nahrung bekommen.

Muttermilch ist und bleibt die Nummer 1. Und wer stillt braucht sich um die gesunde Darmflora seines Kindes in der Regel keine Sorgen zu machen! Das hat die Natur hervorragend geregelt. Wie schön dass es für Flaschenkinder immer weitere Vorteile gibt, gut kopiert aus der Muttermilch.

Juni 2001:  LCP Infos

Englische, unabhängige Wissenschaftler führten diverse Entwicklungstest (streng wissenschaftlich überprüft durch) mit Babys welche LCP Milupan haltige Pre Milch bekamen und normale Pre Milch. Ein Problemlösungstest zur Bestimmung der kognitiven Entwicklung wurde von Kindern die vier Monate Pre Aptamil mit LCP Milupan ernährt wurden besser gelöst als von den Kindern ohne LCP-Zufuhr.

LCP Milupan von Milupa (auch die Forschungsleistung)

LCPufas von Nestle, eine Vorstufe der LCP – Nachweis  durch unabhängige Wissenschaftler, der Wirkung dieser Vorstufe, steht noch aus. Nach neueren Erkenntnissen ist die Beigabe dieser LC-PUFA Mischung nicht ausreichend.

Expertengruppe empfiehlt den Zusatz von DHA (Docosahexaensäure) und AA (Arachidonsäure) für alle Anfangsnahrungen für Früh- und Reifgeborene !

Schlussfolgerungen – oder Zusammenfassung aus einem Spezialisten-Workshop zum Thema  (Orginaltext)

Für gesunde Säuglinge empfehlen und unterstützen wir besonders das Stillen als bevorzugte Ernährungsform zur Versorgung mit vorgeformten LC-PUFA. (LCP)

Säuglingsnahrungen für Reifgeborenen sollten mindestens 0,2% der Gesamtfettsäuren als Docosahexaensäure (DHA) und 0,35% als Arachidonsäure (AA) enthalten. Da Frühgeborene mit erheblich weniger Gesamtkörpergehalt an DHA und AA geboren werden, sollten Frühgeborenen-Nahrungen mindestens 0,35% DHA und 0,4% AA enthalten. Höhere Dosen könnten zusätzliche Vorteile bringen und sollten weiter untersucht werden, da die optimale Aufnahme über die Ernährung für Reif- und Frühgeborenen noch nicht definiert ist.

Eine spezielle LC-PUFA-Zufuhr für schwangere und stillende Frauen zu empfehlen, ist unserer Meinung nach noch verfrüht. Es scheint jedoch vernünftig, wenn schwangere und stillende Frauen DHA-haltige Nahrungsmittel in ihre Ernährung einbeziehen, auf Grund des vermutlich erhöhten DHA Bedarfes und der Verbindung zwischen DHA. Versorgung der Mutter und des Feten.

(Orginaltext des Workshop Berichts) Experten: B. Koletzko, C. Agostoni, SE Carlson, T. Clandinin, G. Hornstra, M. Neuringer, R. Uauy, Y. Yamashiro, P. Willatts (aus der ganzen Welt)

Anmerkung: Mit dem „Münchner LCP-Konsens“ gaben erstmals anerkannte Wissenschaftler ihre kollektive Meinung zur Rolle der LCP´s in der Säuglingsernährung bekannt und sprachen Empfehlungen aus.

Die Empfehlungen LC-PUFAs in den Frühgeborenen-Nahrungen im höheren Anteil zu zusetzen sind von keiner Firma bisher optimal umgesetzt. Bisher werden die LC-PUFAs wie für Reifgeborene empfohlen supplementiert. Ob und wann den Empfehlungen Rechnung getragen wird, kann ich leider nicht abschätzen.

Pressemeldung 11.09.2003  aus der Ärztezeitung

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10 10 Kommentare

  1. Anika Schaarschmidt

    Hallo hallo. mein Sohn bekommt seit dem er 1 1/2 Monate alt is die BEBA HA1…weil meine Hebi meinte das er wahrscheinlich nicht mehr satt genug wird von der Pre HA….Jetzt haben wir seit fast zwei wochen das Problem das der kleine seine Milch nicht mehr austrinkt (was er vorher problemlos tat!) und noch während des trinkens anfängt sich zu krümmen und zu biegen!!meist folgt danach schlechte LAune oder gar schreien ohne ende ohne ihn beruhigen zu können!!Kann ich denn wieder zurück auf die Pre Nahrung und einfach mehr füttern (oder eine andere milch (welche?) ) oder was soll das sonst sein ausser bauchweh oder blähungen??hoffe auf baldige hilfe…dankee

  2. Claudia Cepeljnik

    Hallo Ute

    wir haben genau das gleiche Problem wie Anika. Am Sauger kann es nicht liegen. Wir haben nämlich von Avent auf Bibi umgestellt als er noch Pre getrunken hat und von da an hatte er keine Blähungen und Bauchweh mehr. Nun sind wir von Pre auf die 1 umgestiegen – gemäss Arzt und Hebamme – und er schreit nach jedem trinken.
    „Kann ich denn wieder zurück auf die Pre Nahrung und einfach mehr füttern (oder eine andere milch (welche?) ) oder was soll das sonst sein ausser bauchweh oder blähungen??hoffe auf baldige hilfe…dankee“
    Ebenfalls danke für deine Antwort.

    • Hallo Claudia,
      wenn es eurem Kind mit Pre besser ging, dann geht zurück auf Pre. Diese könnt ihr das ganze erste Jahr füttern. Und er darf natürlich soviel trinken wie er braucht um satt und zufrieden zu sein.
      Grüßle Ute