Honig

Nahrungs- und Heilmittel

Der Honig ist eines der ältesten Lebensmittel was der Mensch kennt. Bereits in der Steinzeit „erntete“ der Mensch Honig, durch alle geschichtlichen Epochen hindurch stößt man immer wieder auf Bienen und Honig. In der Bibel gibt es mehr als 300 Hinweise auf Heilrezepte mit Bienenprodukten und auch „das Land in dem Milch und Honig fließt“ ist dort beschrieben.

Inhaltsstoffe des Honigs

Der Hauptbestandteil sind die Kohlenhydrate – also Zuckerarten die unseren Körper schnell mit Energie versorgen. Mit den Wichtigsten beginnend eine Aufzählung

  • Fruchtzucker (Fruktose)
  • Traubenzucker (Glukose oder Dextrose)
  • Malzzucker (Maltose)
  • Rohrzucker (Saccharose) und in Spuren andere Zuckerarten
  • 16 – 20 Prozent des Honigs bestehen aus Wasser.
  • Weniger als 1 % Eiweiß – davon sind allerdings einige wichtige Aminosäuren im Honig zu finden. Darunter Zystein, Histidin, Phenylalanin, Arginin, Lysin und Glutaminsäure.
  • Mineralien und Spurenelemente haben einen Anteil von 0,2 %. Dazu zählen Kalzium, Chlor, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Phasphat, Kalium, Silizium, Natrium und Schwefel.
  • Honig ist außerdem reich an Vitaminen – besonders der B-Gruppe. Erwähnenswert sind die Keim hemmenden Stoffe, die auch Inhibine genannt werden.
  • 100 Gramm Honig enthalten 300 kcal.

Sortenvielfalt

Generell werden Honige nach ihrer Pflanzenherkunft unterschieden. Solche mit einer bestimmten Pflanzenbezeichnung müssen mindestens die Hälfte von dieser Pflanzenart stammen z.B. der Lindenblütenhonig. Blütenhonige stammen überwiegend aus dem Nektar verschiedener Blühpflanzen.

Honigtauhonig oder Waldhonig besteht hauptsächlich aus den Sekreten von Blattinsekten. Sonne für Babys Link auf dem Foto

Wissenswertes über Honig

Frischer Honig ist dünn- bis zähflüssig. Nach einiger Zeit beginnt er sich auszukristallisieren. Das ist ein natürlicher Prozess.

Viele Inhaltsstoffe sind wärme- und lichtempfindlich. Damit die antibiotische Wirkung des Honigs nicht verloren geht darf er niemals über 38°C erhitzt werden. Wer einem Patienten Honig in Milch einrührt sollte auf die richtige Temperatur achten – sonst zerstört er die wertvollen unterstützenden Inhaltsstoffe.

Wie erkennt man qualitativ hochwertigen Honig?

  • riecht angenehm und aromatisch
  • zähflüssig bzw. fest und gut streichfähig
  • hat eine trockene Oberfläche
  • Kennzeichen von minderwertigem Honig sind
  • hat Fremdgeruch oder -geschmack
  • dünnflüssig bzw. ungleichmäßig kristallisiert
  • enthält viele Verunreinigungen

Imkerei-Richtlinien der EU-Bio-Verordnung

  • Bienenkisten nur aus natürlichen Materialen, Holz, Lehm, Stroh
  • Anstriche der Bienenkisten nur von außen und mit schadstoff-freien Farben
  • wenn eine Winterfütterung erlaubt ist, so muss der Anteil biologischer Zutaten 100 % betragen
  • kein Einsatz von synthetischen Chemikalien bei Honigernte, Behandlung von Krankheiten oder zur Desinfektion
  • kein Beschneiden der Flügel der Bienenkönigin
  • bei Honigverarbeitung darf die Bienenstocktemperatur nicht überschritten werden

Nach diesen strengen Richtlinien arbeitet die Firma Allos

Säuglinge und Honig

Im Honig können sich Bakterien befinden, Clostridium botulinum und seinen Sporen, die zur lebensgefährlichen Erkrankung des Säuglingsbotulismus führen. Deshalb sollte im 1. Lebensjahr auf keinen Fall Honig dem Baby gefüttert oder im Brei, Tee usw. zugesetzt werden. Wie der Säuglingsbotulismus ausgelöst wird und vor allem wie man sein davor schützen kann – bitte dringend dem Link folgen!

Honig in Schwangerschaft und Stillzeit

Darf mit Genuss gegessen werden. Der Darm der (werdenden) Mutter verhindert eine Übertragung der gefährlichen Bakterien auf das Baby. Honig ist ein wunderbarer Brotbelag, Süßungsmittel für Getränke und eignet sich auch zum kochen und backen. Durch die Erhitzung werden allerdings viele wichtige Inhaltsstoffe zerstört.

Es lohnt sich hochwertigen Honig zu kaufen und genießen – die Firma Allos ist meine persönliche Empfehlung! Amorebio der zuverlässige Online-Shop (Link oben links).

Gentechnik: Kennzeichnung von Honig noch unklar

April 2004
(aid) – Honig ist süße Natur, meinen die Deutschen und essen jährlich im Durchschnitt 1,3 Kilogramm. Rund 20 Prozent davon werden von einheimischen Bienen erzeugt. Nach Funden von antibiotischen Rückständen aus Pflanzenbehandlungsmitteln im Obstbau in den vergangenen Jahren und teilweise schlechten Testergebnissen im Warentest droht Honig und Imkern nun neue und zwar langfristige Gefahr: Bienen fragen nämlich nicht, ob die angeflogenen Rapsblüten oder der Mais zu einem Bio-Feld, einem konventionellen Feld ohne Gentechnik oder zu einem Schlag gehören, auf dem gentechnisch veränderte Pflanzen wachsen. Seit dem 18. April 2004 gelten zwar in der Europäischen Union Kennzeichnungsregeln für Gentechnik in Lebensmitteln. Bislang ist jedoch noch nicht geklärt, wie Honig, der Pollen-Anteile von gentechnisch veränderten Pflanzen enthält, von diesen Regeln erfasst wird. Im Schnitt enthält Honig bis zu 0,05 Prozent Pollen. Sollte der Honig nicht kennzeichnungspflichtig werden, dann wüssten weder Imker noch Verbraucher, ob gentechnisch verändertes Material (GVO) enthalten ist, so befürchtet die Verbraucherorganisation foodwatch.

Quelle: www.berufsimker.de, foodwatch

Quelle:

Arne Lund „Natürlich heilen mit Honig“ Ludwig-Verlag und „Kursbuch gesunde Ernährung“ von Ingeborg Münzing-Ruf

Interessante Pressemeldungen

London (pte, 19. November 02/13:27)

Honig könnte zur Behandlung nicht heilen wollender Wunden eingesetzt werden. Britische Forscher haben auf der Suche nach einer wissenschaftlich fundierten Basis der legendären medizinischen Eigenschaften entdeckt, dass Honig das Bakterien-Wachstum stoppt – auch jenes von bereits auf einige Antibiotika resistenten Stämmen.

Während sich Forscher noch über die Geheimnisse des Honigs ihre Köpfe zerbrechen, vermarkten diverse Unternehmen bereits Honig-imprägnierte Bandagen zur Wundbehandlung.

Aufzeichnungen, dass Menschen Wunden mit Honig bedeckten, reichen bis ins alte Ägypten zurück. Noch bis vor kurzem wurde angenommen, dass die sirupartige Konsistenz des Honigs der Luft den Zutritt zur Wunde verwehrt und dass der hohe Zuckergehalt das Bakterien-Wachstum bremst. Forscher des University of Wales Institute/Cardiff behaupten nun, dass Honig auch andere Eigenschaften besitzt, die Bakterien abtöten.

Honig – der Tausendsassa

Honig bald als Medikament? Mai 2004

(aid) – Honig wirkt gegen Wundbakterien. Honig fördert den Abbau von abgestorbenem Wundgewebe und damit die Wundheilung. Honig wirkt entzündungshemmend. Die Liste der positiven medizinischen Eigenschaften des Honigs ist lang – und wissenschaftlich belegt. In einem Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung fasste Autor Hermann Feldmeier eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit der Waikato Universität (Hamilton, Neuseeland) zusammen, die über 60 Veröffentlichungen über Honig ausgewertet hat. Wie Honig bei so unterschiedlichen Wunden so erfolgreich wirken könne, sei bis heute nicht geklärt, resümiert Feldmeier. Vermutlich setze das Naturprodukt gleich mehrere Hebel der Wundheilung in Bewegung. Das Problem für den Arzt sei, dass Honig nicht gleich Honig ist. Die Wirksamkeit einzelner Honigsorten schwankt um den Faktor 100 und selbst innerhalb einer Honigsorte gibt es noch starke Abweichungen. Dieses Problem hat ein australisches Unternehmen erkannt und produziert seit kurzem einen Honig auf der Basis von Leptospermum-Pflanzen, der gleich bleibende Konzentrationen von Wasserstoffperoxid freisetzt und immer die gleiche Menge der antimikrobiell wirksamen Pflanzensubstanzen enthält. Klinische Studien, die beispielsweise prüfen, ob Honig zur Verhinderung von Infektionen an Kathetern von Dialysepatienten geeignet ist, könnten zu Honigpräparaten führen, die als Medikamente zugelassen werden. Bei Wundverbänden hat sich Honig als Zusatz schon durchgesetzt. Eine englische Firma hat bereits einen mit Honig imprägnierten, nicht klebenden Verbandsstoff auf den Markt gebracht.

aid, Dr. Marion Morgner

2 2 Kommentare

  1. Hallo Ute,
    es gibt von A***e im Milchbrei-Regal den gewissen „Honigschleim“ für die Flasche. Was hältst du davon ? Ich bin eher skeptisch, dort soll ja richtiger Honig drin sein, aber komisch ist es nur das die Frima so etwas auf den Markt bringt, wenn Honig doch nicht gut für Babies ist !

    Liebe Grüße 🙂

    • Hallo Michele,
      Honig in Babyprodukten ist überprüft und sicher. Das Produkt Honigschleim selbst halte ich für nicht zeitgemäß. Frischmilch gehört nicht in eine Flasche.
      Grüßle Ute