Kindersitz

Der richtige Kindersitz für das jeweilige Alter

Kinder sind auf Autofahrten besonders gefährdet. Ungesicherte Kinder haben ein 7-mal höheres Risiko im Auto schwerverletzt oder getötet zu werden. Deshalb schreibt die Straßenverkehrsordnung vor, dass für Kinder unter 12 Jahren, die kleiner sind als 150 cm, ein „amtlich genehmigtes und für das Kind geeignete Rückhaltesystem“ benutzt wird.

Achten Sie beim Kauf eines Kinderautositzes auf das Prüfsiegel ECE R44. Sitze mit dem Siegel EC 44 01/02 sind seit April 2008 verboten. Informieren Sie sich vor dem Kauf noch über aktuelle Testurteile von Stiftung Warentest und ADAC.

Kindersitze werden in die Gruppen 0 bis III eingeteilt, die jeweils eine gewisse Gewichtsspanne abdecken:

Normgruppe 0 : 0 bis 10  kg / entspricht etwa bis 1 Jahr und 75 cm Größe

Normgruppe 0+: 0 bis 13 kg /  entspricht etwa bis 2 Jahre und 90 cm Größe

Normgruppe I   : 9 bis 18 kg/ ca. 9 Monate bis 4,5 Jahre und 75 bis 100 cm Größe

Normgruppe II  : 15 bis 25 kg/ ca. 3,5 bis 7 Jahre und max. 125 cm Größe

Normgruppe III: 25 bis 30 kg/ ca. 7 bis 12 Jahre und max. 150 cm Größe

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Sitze für die Kleinsten

Für die Allerkleinsten kommen Kindersitze der ECE-Gruppen 0 (bis 10 Kg) und 0+ (bis 13 kg) in Betracht. Babys werden in Autos ausschließlich in rückwärtsgerichteten Systemen transportiert. Dabei werden die Babys in halbliegender Position entgegen der Fahrtrichtung gesichert, so dass sie im Falle einer Kollision mit dem ganzen Körper in die Sitzschale gedrückt werden

Angeschnallt werden die Kleinen in den Babyschalen mit Hosenträgergurten, die in die Schalen integriert sind. Erst wenn der Kopf des Kindes über den oberen Schalenrand ragt, ist die Schale zu klein.

Krabbel- und Kindergartenkinder

Da bei kleinen Kindern der Kopf im Verhältnis zum Körper sehr schwer ist, kann ein Aufprall zu Halswirbelverletzungen führen. Wenn das Kind in einem vorwärts gerichteten Sicherheitssystem angeschnallt ist, wird der Körper, jedoch nicht der Kopf nicht zurückgehalten. Deshalb empfehlen Sicherheitsexperten, dass Kinder bis 3 Jahre in einem rückwärtsgerichteten Sicherheitssystem mitfahren, damit sie auch bei Frontal- und Seitenkollisionen bestmöglich geschützt sind. Im Bereich der ECE-Gruppe I gibt es Kindersitze, die sowohl vorwärts, als auch rückwärts verwendet werden können.

Gesichert werden die Kinder in den Sitzen der Normgruppe I mit sitzeigenen integrierten Hosenträgergurten oder einem Fangtisch. Chrash-Tests haben gezeigt, dass Kindersitze mit einem Fangtisch besonders sicher sind, da bei einem Unfall die Kräfte die auf den Körper wirken am niedrigsten sind.  Die Handhabung der Fangtische ist noch etwas einfacher als die Sicherung mit Gurten. Manche Kindersitze mit Fangtisch sind auch, anders als bei Sitzen mit Hosenträgergurten, für die Montage mit einem Beckengurt zugelassen. Viele  Kinder schlafen auf Autofahrten ein. Manche Kindersitze mit Hosenträgergurten kann man in Schlafposition stellen. Bei Kindersitzen mit Fangtisch gibt es eine solche Möglichkeit nicht. Sicherheitsexperten warnen  davor, dass eine (extreme) Schlafstellung zu Lasten der Sicherheit geht.

Fahrgäste im Vorschul- und Schulalter

Für Vorschul- und Schulkinder, sind Kindersitze der ECE-Gruppe II (15 bis 25 kg) und der Gruppe III (25 bis 36 kg) oder der kombinierten Gruppe II/III (15 bis 36 kg) geeignet. Kinder ab 4 Jahren fahren immer vorwärts. Der Kopf des Kindes ist jetzt im Vergleich zum Körper nicht mehr so schwer und die Nackenmuskulatur ist besser ausgeprägt. Gesichert im Kindersitz mit Kopfstütze und Seitenschutz, kann das Kind die Schleuderkräfte bei einem Unfall gut überstehen. Für diese Gewichtsgruppen werden Sitzerhöhungen mit Rücken- und Schlafstützen angeboten. Empfehlenswerter sind Sitze mit Rückenlehne, Seitenaufprallschutz und höhenverstellbarer Kopfstütze. Eine neigungsverstellbare Kopfstütze bietet dem Kind erhöhten Schlafkomfort. Von reinen Sitzerhöhungen ist abzuraten, da sie keine optimale Sicherheit bieten.

Angeschnallt werden die Kinder in dieser Gruppe meist mit dem Dreipunktgurt des Fahrzeugs. Der Schultergurt muss dabei immer mittig über die Schulter des Kindes laufen, der Beckengurt über das Becken.

Montage des Kindersitzes

Ein Kindersitz kann das Kind nur schützen, wenn er sicher montiert ist. Deshalb ist die Montageanleitung des Herstellers genau zu beachten.

Befestigung mit dem Dreipunktgurt

Universalkindersitze werden mit dem Dreipunkt-Autogurt montiert und passen daher in fast jedes Fahrzeug. Bei der gegurteten Variante wird die Basis für die Babyschale mit dem Dreipunktgurt befestigt. Diese bleibt im Auto, während die Babyschale mit dem Kleinen an Bord nur ein- bzw. ausgeklinkt wird.

Befestigung mit ISOFIX

Bei ISOFIX handelt es sich um eine herstellerübergreifende, genormte Kindersitzfixierung im Fahrzeug. Bei der Montage des ISOFIX-Kindersitzes wird auf die Fahrzeuggurte verzichtet. An der Rückseite des ISOFIX-Kindersitzes sind zwei Metallzangen, die in die zwei Metallhalterungen, die zwischen Sitz und Lehne des Fahrzeuges montiert sind, geklickt werden. Viele neuere Fahrzeuge sind mit ISOFIX ausgestattet. Beachtet werden muss jedoch, dass nicht jeder ISOFIX-Sitz für jedes Fahrzeug zugelassen ist.

Kindersitze können auf dem Rücksitz oder auf dem Beifahrersitz angebracht werden. Bei Babyschalen und rückwärtsgerichteten Kindersitzen muss der Airbag ausgeschaltet sein. Bei vorwärtsgerichteten Kinderautositzen schiebt man den Beifahrersitz zurück.

 

Wichtig:

Die Anschaffung eines guten Autokindersitzes ist eine sehr wichtige Investition in die Sicherheit des Kindes. Man sollte deswegen bei der Anschaffung nicht nur auf den Preis achten.