Sauger

Welcher Sauger zu welcher Nahrung? Welcher Saugertyp für mein Baby? Hier möchte ich einen Überblick verschaffen über die vielen unterschiedlichen Sauger-Typen und ihre Anwendungsbereiche.

Nicht jedes Kind kommt mit jedem Sauger zurecht – wahrscheinlich hast du dies genau bei deinem Baby festgestellt und bist deshalb hier gelandet. Weiter unten auch Antworten auf typische Saugerprobleme.

Sauger – Latein im Überblick

Sauger Größe 1 wird von fast allen Firmen angeboten und ist gedacht für Babys in den ersten 6 Lebensmonaten

Sauger Größe 2 die gängigste Größe – neuerdings ab dem 6. Monat angeboten; bis vor ein paar Jahren wurde diese Größe von Geburt an verwendet – und lediglich sehr zarte Kinder bekamen damals die „Sondergröße“, heute verkauft als 1; es gibt eine Reihe Spezialnahrungen, die bereits für junge Säuglinge die Verwendung der Sauger Größe 2 empfehlen. Es ist kein Problem diese Größe 2 von Geburt an zu verwenden – die Brustwarze der Mutter ist auch immer gleich groß – vom 1. Lebenstag des Kindes bis zum abstillen beim großen Säugling oder Kleinkind.

Sauger Größe 3 danach werde ich ab und zu gefragt – gibt es meines Wissens bei Flaschensaugern nicht; auch für das Kind nach dem 1. Geburtstag soll die Sauger Größe 2 fürs Milchfläschchen verwendet werden. Getränke sollten in diesem Alter aus der Tasse genommen werden!

Teesauger haben ein ganz feines Löchlein gedacht für

  • Tee und andere Getränke
  • abgepumpte Muttermilch
  • Pre Anfangsmilch
  • teilweise Spezialnahrungen

Milchsauger dieses Loch ist etwas größer – manchmal gibt es auch mehrere Löcher

  • Anfangsmilch 1
  • Folgemilch 2 und 3
  • Heilnahrung
  • Spezialnahrungen

Breisauger Lochgröße ist noch weiter bzw. hat einen Kreuzschlitz

  • manche Folgemilch 3
  • manche Spezialnahrungen
  • Brei sollte nicht aus der Flasche gegeben werden …..

Breisauger sollten nur bei entsprechend sämigen Babynahrungen Verwendung finden. Der Brei sollte stets gelöffelt werden (Ausnahme behinderte Kinder).

Latex oder Kautschuk

Dieses Material ist ein Naturprodukt – hat dabei einen leichten Eigengeschmack, und altert im Laufe der Benutzung. Das bedeutet, Latex- und Kautschuksauger müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Beim Kauf sind sie etwas günstiger – haltbar ca. 4 – 6 Wochen. Sie verlieren dann an Form, das Mundstück wird größer, und das Material wird klebrig. Verpasst man, ihn regelmäßig auszutauschen, gewöhnt sich das Baby an das „passend gelutschte“ Teil und verweigert den neu gekauften Sauger. Vorteil von Latex und Kautschuk, man kann mit einer heißen Nadel das Löchlein nach Bedarf vergrößern.

Silikon

Dieses Material ist fast durchsichtig, wird auch in der Medizintechnik häufig gebraucht (Implantate). Silikonsauger bleiben in der Form, und können über das ganze Flaschenalter benutzt werden. Sie werden nicht klebrig beim abkochen oder sterilisieren. Außerdem sind sie geschmacksneutral – für viele Babys von Vorteil. In der Anschaffung etwas teurer als Kautschuk oder Latex. Bei der Pflege der Silikonsauger stets kontrollieren, dass durch die spitzen Zähnchen kein Löchlein oder Riss am Material entstanden ist. Niemals versuchen zu lochen! Sofort wegwerfen, wenn der Silikonsauger „verletzt“ ist. Das Material kann beim starken saugen des Kindes, an einer Rissstelle komplett durchreißen, und im Extremfalle vor der Luftröhre liegen bleiben – und so zum Erstickungstod führen (in England vor vielen Jahren geschehen) !

Kiefergerechte Form

Besser bekannt als „NUK-Form“ – kieferorthopädisch gesehen, scheint es die bessere Lösung zu sein. In erster Linie geht es hierbei um den Dauergebrauch – welcher den Kiefer durch stundenlanges Saugen beeinflusst.

Sauger- und Flaschensysteme

Es ist sinnvoll, sich vor der Geburt des Kindes, die diversen Flaschen- und Saugersysteme anzuschauen und sich wenigstens eine Flasche mit Sauger zu kaufen bei Stillwunsch. Damit wird vermieden dass in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“ bei einer medizinischen Indikation die nächst“beste“ Flasche gekauft werden muss.

Sollte ein Baby nicht gestillt werden ist zunächst die Anschaffung von 4 – 6 Flaschen plus Sauger sinnvoll.

Es gibt mittlerweile eine kleine Auswahl von brustähnlichen Flaschensystemen. Getestet und für sehr gut befunden habe ich das First-Choice-System von NUK. Die Abbildung zeigt sehr schön, wie die Lippen des Kindes am breiten Saugeransatz anliegen. Ein klarer Vorteil für das Saugverhalten des Kindes. Bei älteren Saugergenerationen müssen Babys mehr die Lippen spitzen um einen Abschluss zu haben. Schaut man das stillende Kind als Vorbild an, so wird man feststellen, dass Stillkinder einen sehr guten Lippen-Abschluss haben am mütterlichen Brustgewebe – ohne dass sie einen Spitzmund machen müssen. Wird ein Baby sowohl gestillt als auch mit Flasche zugefüttert, können solche Kleinigkeiten entscheidend für den weiteren Stillerfolg sein.

Auch reine Flaschenkinder haben den natürlichen Reflex, den Mund weit zu öffnen  und nach einem guten Lippenabschluss zu suchen. Diesen finden sie bei diesem Flaschensystem sehr gut.

Saugerpflege

  • nach jedem Gebrauch Sauger gründlich mit Spülwasser reinigen
  • einmal die Woche mit Kochsalz innen und außen ausreiben; löst Eiweißreste
  • Sauger nach jedem Gebrauch auskochen, vapurisieren,
  • verklebte Sauger aussortieren, Latexsauger alle 4 – 6 Wochen austauschen
  • Silikonsauger auf Risse kontrollieren, gegebenenfalls aussortieren

Tipps & Tricks

Für Karotten- oder ACE-Saft verfärbte Sauger und Kunststoffflaschen gibt es einen kleinen Entfärbetrick. Betroffene Artikel einfach in die Sonne legen – das Carotin verblasst durch das Sonnenlicht.

Mein Kind zieht ein Vakkuum …

Häufig wird dann sofort ein Saugerwechsel empfohlen. Meistens reicht es, die Flaschen nicht zu fest zu zudrehen, und darauf zu achten, dass das Baby den Sauger nicht platt drückt. Genaue Infos hierzu findest du unter „Trinkprobleme“ in der Rubrik Sorgenkinder.

Mein Brustkind verweigert das Trinken aus dem Sauger

Vorausgesetzt es soll abgestillt werden, oder es muss wegen mangelnder Gewichtszunahme eine Zwiemilchernährung bekommen rate ich zu folgendem

  • Silikonsauger der Größe 2 (auch bei jüngeren Kindern)
  • First-Choise-System von NUK  ist dafür prima
  • Der Papa oder die Oma soll Fläschchen geben – wenn die Brust daneben lecker riecht ist die Trinkverweigerung groß
  • Pre oder 1er Milch nehmen (HA wird meist auch verweigert)
  • im Halbschlaf probieren – wenn es um Gewichtszunahme (Gesundheit) geht ist fast jedes Mittel recht!
  • Bei älteren Säuglingen, wenn es um das generelle Abstillen geht, würde ich erst zur Flasche greifen, wenn ich als Mutter NICHT mehr anlegen möchte – praktisch die Brust parallel verweigern. Die Kinder begreifen sonst nicht warum sie an die „dämliche“ Flasche sollen, wo nachher doch wieder Brust gegeben wird ….. erst stillt der „Kopf“ ab, und dann das Kind!